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Gesundheitliche Folgen Politischer Haft in der DDR


 

Expertengutachten im Auftrag der Landesbeauftragten für die Unterlagen des Staatssicherheitdienstes der ehemaligen DDR

Von den etwa 300.000 aus politischen Gründen inhaftierten DDR-Gefangenen hat etwa ein Drittel zum Teil schwere Gesundheitsschäden erlitten, ohne heute ausreichend entschädigt zu werden. Das geht aus einem Gutachten hervor, das die Konferenz der Stasibeauftragten der Länder am Dienstag in Schwerin vorstellte.

Dabei handele es sich nicht nur um posttraumatische Belastungsstörungen, sondern in etwa 50.000 Fällen um chronifizierte psychische Erkrankungen, die sich erst nach jahrelangem beschwerdefreien Leben in Angststörungen und Depressionen manifestierten.

Viele Betroffenen mit gesundheitlichen Haftfolgeschäden wagen aus unterschiedlichsten Gründen erst gar nicht einen Antrag zu stellen, wie die Landesbeauftragten deutlich machten. Neben möglichem geringen Selbstvertrauen der Geschädigten seien vor allem die hohen bürokratischen Hürden und der oft unqualifizierte Umgang in Versorgungsämtern und Gutachterstellen daran schuld.

So stellten von den 25.000 politisch Inhaftierten in Mecklenburg-Vorpommern lediglich 742 einen Antrag beim Versorgungsamt. Nur 94 von ihnen wurde eine Minderung der Erwerbstätigkeit von über 25 Prozent und damit eine Entschädigung zuerkannt.

Die Landesbeauftragten fordern deshalb die Sozialministerien der Länder auf, die Betroffenen nicht als Bittsteller zu betrachten. Vielmehr sollten Versorgungsämter und Gutachter in die Lage versetzt werden, fachlich fundiert zu urteilen und dabei die neuestens Forschungsergebnisse zu traumatischen Erkrankungen zu Rate zu ziehen.

Das Expertengutachten ist geeignet Gutachtern, Gerichten und Sozialbehörden fundierte Informationen und Quellenverweise zu umfang-reichen Forschungsergebnissen und Hintergrundinformationen zu liefern. Betroffene und interessierte Institutionen erhalten die Ausarbeitung kostenlos bei:

Berlin
Landesbeauftrager für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR des Landes Berlin,
Martin Gutzeit,
Scharrenstr. 17, 10178 Berlin,
Tel.: (030) 2407920, Fax: (030)24079299
e-mail: LStU-Berlin@t-online.de
http://www.berlin.de/stasi-landesbeauftragter

Mecklenburg Vorpommern
Landesbeauftragter für Mecklenburg-Vorpommern für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR,
Jörn Mothes,
Jägerweg 2, 19053 Schwerin,
Tel. (0385) 734006, Fax: (0385)734007
e-mail: LSTU-MV@t-online.de
http://www.mvnet.de/landesbeauftragter

Sachsen
Sächsischer Landesbeauftragter für die Unterlagen des Staatssicherheits-dienstes der ehemaligen DDR,
Michael Beleites,
Unterer Kreuzweg 1, 01097 Dresden,
Tel. (0351) 6 56 81-0
Fax: (0351) 6 56 81-20
e-mail: info@lstu.smj.sachsen.de

Sachsen-Anhalt
Landesbeauftragte für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR des Landes Sachsen-Anhalt,
Edda Ahrberg,
Klewitzstraße 4, 39112 Magdeburg,
Tel.: (0391) 5675051. Fax: (0391) 5675060
e-mail: info@landesbeauftragte.de
http://landesbeauftragte.de

Thüringen
Landesbeauftragte des Freistaates Thüringen für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR,
Hildigund Neubert,
Johann-Sebastian-Bach-Str. 1, 99096 Erfurt,
Tel.: (0361) 3771950, Fax: (0361) 3771952
e-mail: tlstu@t-online.de
http://www.thueringen.de/tlstu

Brandenburg
Für Brandenburg gibt es derzeit keinen Landesbeauftragten (Verantwortung hierfür trägt der ehem. Ministerpräsident Manfred Stolpe). Anfragen beantwortet daher der Berliner Landesbeauftragte.

 

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