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Grenze und Flucht*



1. Grenze zwischen Berlin(West) und Berlin(Ost) sowie dem Berliner Umland:
 
Länge der Grenze zwischen Berlin(West) und Berlin(Ost): 43,1 km
Länge der Grenze zwischen Berlin(West) und dem Umland: 111,9 km
 

Betonplattenwand mit Rohrauflage (Mauer) 106 km
Metallgitterzaun 66,5 km
Grundstücksmauern 0,5 km
Beobachtungstürme 302
Bunker 20
Hundelaufanlagen 259
Kfz-Sperrgräben 105,5 km
Kontakt- bzw. Signalzaun 127,5 km
Kolonnenweg 124,3 km
Stand: 31.07.89  
 

2. Innerdeutsche Grenze:

Länge der Grenze: 1378,1 km
 

Metallgitterzaun (MGZ) 1265,0 km
Grenzsperr- und Signalzaun (GSSZ) 1185,7 km
Hundelaufanlagen 71,5 km
Betonsperrmauern 29,1 km
Kfz-Sperrgräben 829,2 km
Kolonnenweg 1339,1 km
Lichtsperren (Bogenlampen) 232,4 km
Erdbunker/Unterstände am MGZ 425
Erdbunker/Unterstände am GSSZ 48
Beobachtungstürme am MGZ aus Beton 425
Beobachtungstürme am GSSZ 49
Beobachtungstürme aus Holz oder Stahl 155
außerdem bis November 1984: Selbstschußanlagen: Anzahl ca 60.000 Stück 339,1 km
Minenfelder (Stand Ende 1979, bis 1985 abgebaut)  292,5 km
(Stand: 30.06.89)  
 

Für Fluchtwillige gab es keine Möglichkeit zu Informationen über das Grenzregime. So waren oft langwierige Vorbereitungen nötig. Besonders die Planung und Ausführung von Tunnels, Flucht über See oder Luftwege und mittels Fahrzeugen forderte enormen Zeitaufwand. Spektakuläre Fälle waren:

Ein Lokführer fuhr mit seinem Zug, der eigentlich in einem Berliner Vorort in Grenznähe enden sollte, Ende 1961 einfach weiter und kam erst im Westteil der Stadt zum Stehen. Durch rigide Baumaßnahmen wurde diese Fluchtmöglichkeit alsbald unterbunden.

1979 flüchteten zwei Familien nach Bayern -  in einem selbstgebauten Heißluftballon in über 2000 Metern Höhe über die innerdeutsche Grenze.

1968 baute sich ein Mann ein Mini-U-Boot, welches ihn durch das Wasser der Ostsee in Richtung Westen zog. 

Fluchthelfern gelang es mehrfach in Kleinstwagen (Fiat 131p, BMW Isetta etc.) Personen als "Beifahrersitz" zu tarnen und auszuschleusen.

Mit der Zeit wurde die Grenzsicherung immer perfekter und die Anzahl der Flüchtlinge geringer.

 
Fluchtzahlen:

13.8.61 bis Ende 1962 14268 Personen 
1964 3155
1974 969
1985 160

Eine Flucht  über die innerdeutsche Grenze bzw. die Berliner Mauer bedeutete, unter  Lebensgefahr die Sperranlagen zu überwinden.

Bis 1988 wurden insgesamt 191 Tote offiziell registriert. Die meisten wurden von den Grenztruppen erschossen,  ertranken in Grenzgewässern oder starben bei Fluchtversuchen während des Mauerbaus. Diesen Zahlen stehen zahlreiche mißglückte Fluchtversuche gegenüber. Wieviele Personen tatsächlich scheiterten, ist bis heute nicht bekannt, ebensowenig die Anzahl der Todesfälle im Zusammenhang mit Fluchtversuchen.


*Quelle der Statistik: Innenministerium der Bundesrepublik Deutschland


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